Nach dem Bericht der Bertelsmann-Studie fehlen im Saarland im kommenden Jahr bis zu 4700 Kitaplätze. Dazu passt die Meldung aus dem Saarbrücker Stadtteil Malstatt, dass dort alleine 200 Plätze fehlen. Für uns Liberale ist dies eine alarmierende Zahl. Vor allem, wenn man noch die Auswertung einer Studie von 2021 über das schlechtere Abschneiden der Grundschüler hinzunimmt. Sie belegt, dass die soziale Schere immer weiter auseinandergeht. Kinder mit einem Zuwanderungshintergrund und aus benachteiligten Familien schneiden im Vergleich schlechter ab. Hier zeigt sich, wie wichtig der Besuch einer Kita für diese Kinder gewesen wäre, da hier schon wichtige Grundlagen, wie bei Zuwanderungskindern die Vermittlung der Sprache, gelegt werden. Um Kinder fit für die Schule zu machen und damit die Grundlage für eine gute Ausbildung zu legen, muss für jedes Kind ein Kitaplatz vorhanden sein. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die die Kommunen nicht alleine bewältigen können. Das Land und der Bund müssen für eine ausreichende Finanzierung sorgen. Neben dem Geld ist das wohl zurzeit größere Problem der immense Personalmangel in der Betreuung. Damit sich junge Menschen wieder vermehrt für den Beruf des Erziehers entscheiden, muss dieser attraktiver werden. Neben einer entsprechenden Entlohnung muss das Land im Betreuungsgesetz die Gruppengrößen reduzieren. Auch die Stadt ist als möglicher Arbeitgeber gefordert. Es muss endlich ein Konzept vorgelegt werden, wie Nachwuchskräfte interessiert und gewonnen werden können.
